Digital-First trifft Print: Was der PEIQ Publishing Day für Ihre Printworkflows bedeuten kann
Unter dem Motto „Ihre Zeitung baut sich selbst" trafen sich Ende Oktober rund 140 Vertreter der Verlagsbranche beim PEIQ Publishing Day in Augsburg. Für mich war es der zweite Partner-Kundentag, seit ich Anfang September zu Purple gekommen bin. Dabei stand zwei Tage lang eine zentrale Frage im Mittelpunkt: Wie lassen sich Printproduktion und E-Paper-Erstellung so automatisieren, dass Redaktionen und Produktionsteams spürbar entlastet werden ohne Abstriche bei Qualität und gestalterischer Freiheit?

Kurzüberblick: Meine 3 Top-Insights
- Digital-First als Schlüssel: Wer Inhalte medienneutral erstellt und mit Metadaten anreichert, kann die Printproduktion durchgängig automatisieren – NOZ produziert bereits 120 Seiten täglich mit automatischer Artikelplatzierung.
- Flexible Automatisierungsgrade: Verlage bestimmen selbst, wie stark sie automatisieren. Von vollautomatischer Hintergrundplatzierung bis zu hybriden Modellen, bei denen „Leuchtturmseiten" manuell veredelt werden.
- E-Paper-Skalierung ohne Mehraufwand: Automatisierung ermöglicht Produktvielfalt: neue Ausgaben zu Nischen- oder Vertiefungsthemen entstehen, ohne zusätzliche Personalressourcen zu binden.
Insight 1: Digital-First als Grundlage für durchgängige Automatisierung
Automatisierung beginnt nicht beim Layout, sondern bei der Inhaltserstellung. Verlage, die auf Digital-First umstellen und ihre Artikel mit Metadaten versehen, schaffen die Basis für automatisierte Printproduktion. Viele Verlage arbeiten noch immer mit parallelen Workflows – Online-Redaktion erstellt fürs Web, Printredaktion setzt manuell Seiten. Das kostet nicht nur Zeit, sondern bindet Fachkräfte in repetitiven Aufgaben. Genau hier setzen Digital-First-CMS-Systeme wie Purple an, die Zeitungsverlage dabei unterstützen, Content einmal zu erstellen und medienneutral auszuspielen.
Martin Huber, Geschäftsführer von PEIQ, betonte die Notwendigkeit der Umstellung: Digital-First-Content wird einmal erstellt und dann medienneutral ausgespielt – auf Web, E-Paper und in der automatisierten Printproduktion.
Die NOZ bündelt die Seitenproduktion für 42 Tageszeitungen und setzt dabei voll auf PEIQ. Etwa 120 Seiten entstehen täglich mit automatischer Artikelplatzierung, während gestalterisch anspruchsvolle „Leuchtturmseiten" weiterhin manuell gesetzt werden. Karsten Grosser, Gesamtleitung NOZ, erklärte, dass die Vereinheitlichung von Gestaltungselementen und die vorbereitende Optimierung der Artikel, also die saubere Erfassung mit Metadaten, entscheidend für den reibungslosen Ablauf seien.
Insight 2: Drei Stufen der Automatisierung – vom Dialog bis zur Hintergrundplatzierung
Automatisierung ist kein Alles-oder-Nichts-Prinzip. Verlage können zwischen verschiedenen Automatisierungsgraden wählen und diese je nach Anforderung kombinieren. Das zentrale Dilemma lautet: Kontrolle versus Geschwindigkeit. Wer vollständige gestalterische Kontrolle behalten möchte, verliert Zeit. Wer maximale Geschwindigkeit will, gibt Kontrolle ab.
Nadine Frey, Leitung Business Development bei PEIQ, stellte in Augsburg drei Automatisierungsstufen vor, die sich diesem Spannungsfeld widmen:
Der ASSIST-Dialog ermöglicht kontrollierte Automatisierung. Redakteure geben Artikel und Platzierungswünsche vor, das System schlägt Layouts vor. Der Redakteur entscheidet, welches Layout verwendet wird. Diese Variante eignet sich für Verlage, die schrittweise automatisieren möchten.
Die Instant-Platzierung von Seitenstrecken erstellt mehrere zusammenhängende Seiten auf Knopfdruck. Themenstrecken oder Ressorts werden automatisch erstellt, der manuelle Aufwand sinkt deutlich, die gestalterische Qualität bleibt erhalten.
Die automatische Hintergrundplatzierung bietet maximale Effizienz. Artikel werden mit Themengebiet und Platzierungshinweisen versehen, das System erstellt im Hintergrund die komplette Ausgabe. Diese Variante eignet sich für standardisierte Produkte oder E-Paper-Varianten.
Matthias Friedrich, Tech Strategy & Product Lead bei PEIQ, erklärte, dass alle drei Varianten auf denselben technischen Grundlagen basieren. KI-gestützte Textanpassung optimiert Digital-First-Inhalte für den Print-Kanal – Texte werden gekürzt, Zwischenüberschriften angepasst, ohne dass Redakteure manuell eingreifen müssen. André Apel, Head of Newspaper & Brand Design, ergänzte, dass das System auf klaren gestalterischen Regeln basiert: Layouts werden nach Rhythmus, Proportion und Lesbarkeit bewertet.
Insight 3: E-Paper-Skalierung ermöglicht neue Geschäftsmodelle durch Automatisierung
Die Automatisierung eröffnet Verlagen nicht nur Effizienzgewinne in der Printproduktion, sondern auch neue Geschäftsmodelle im E-Paper-Bereich. Martin Schulze, Leitung Products & Key Accounts bei PEIQ, betonte in seinem Vortrag die strategische Relevanz des E-Papers, das dank seiner kuratierten Form zum wirtschaftlichen Motor avanciert.
Durch Automatisierung sinkt der Aufwand für die Erstellung zusätzlicher Ausgaben rapide. Verlage können ihr E-Paper-Angebot mit weiteren Seiten oder ganzen Ausgaben zu Nischen- oder Vertiefungsthemen anreichern, ohne zusätzliches Personal zu binden. Das Ziel: Abonnenten halten und neue gewinnen, indem Lesern genau die Themen angeboten werden, die sie interessieren. Langfristig ebnet dies den Weg zu personalisierten Ausgaben und neuen Abo-Modellen.
Die Mediengruppe Bayern, die 37 Tageszeitungstitel produziert, zeigt, wie diese Skalierung in der Praxis funktioniert. Carolin Federl, Chefin vom Dienst, berichtete, dass man mit einem hybriden Workflow arbeitet, je nach Aktualität und Umfang eines Artikels wird unterschiedlich verfahren. Im stärksten Monat wurden 10.000 Artikel über alle Kanäle gesteuert, ein Volumen, das ohne Automatisierung kaum zu bewältigen wäre.

Fazit
Der PEIQ Publishing Day 2025 machte deutlich: Automatisierung in der Printproduktion ist keine Zukunftsvision mehr, sondern gelebte Praxis. Verlage wie NOZ und die Mediengruppe Bayern zeigen, dass sich mit Digital-First-Workflows und intelligenter Automatisierung erhebliche Effizienzgewinne erzielen lassen ohne Kompromisse bei Qualität oder Gestaltung.
Wenn Ihr Verlag, jetzt in automatisierte Workflows investiert, gewinnen Sie nicht nur Zeit und senken Kosten. Sie schaffen auch die Grundlage für neue Produkte, personalisierte Angebote und eine zukunftsfähige Content-Strategie über alle Kanäle hinweg.
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